Der Startschuss für mein neues Leben!
Heute weiß ich, männlich 49 Jahre alt, dass ich mich eigentlich schon mein Leben lang unzulänglich oder als ungenügend gefühlt habe. Ich war von schlechtem Gewissen und Unsicherheit geprägt. Verfolgte ich die Missstände auf der Welt, schämte ich mich innerlich, hier in Deutschland „im materiellen Wohlstand“ geboren zu sein. Jegliches Lob oder Geschenke von außen, die berechtigt oder normal waren, konnte ich nicht wirklich annehmen. Sätze, wie „das habe ich nicht verdient“ kreisten in meinem Kopf. Ich war im Grunde immer nur für andere da, gab für andere alles. Nein-Sagen gab es nicht.
Ich stellte mich auch beruflich vollkommen in den Hintergrund. Obwohl ich die eigentliche Arbeit vollbrachte in der Firma, ließ ich immer anderen den Vortritt, die Lorbeeren für sich zu ernten. Eigentlich völlig unmännlich. Zudem war ich oft krank, nicht ernsthaft, aber immer komische oder seltsame Sachen. Schleppte mich aber stets auch mit dem Arm unterm Kopf ins Büro – und funktionierte trotzdem weiter.
Irgendwie wurde es dann immer schlimmer: Schlafstörungen, Schwindel, Verstopfung, Entzündungen am ganzen Körper, Hautausschläge, Rückenschmerzen, an Sport war nicht mehr zu denken usw. Was zur Folge hatte, dass ich mich selbst noch mehr abwertete. Die ärztliche Diagnose lautete „psychisch“.
Eine liebe Bekannte erzählte mir von Urkult und irgendwie spürte ich, das ist gut für mich „Aktivierung der Selbstheilungskräfte“. Im Coaching sagte Melanie mir, dass sie eine Wahrnehmung von einem früheren Leben von mir hat und fragte, ob ich es wissen wolle. Und wie! Ich war etwas aufgeregt als wir gemeinsam in diese Vergangenheit eintauchten. Es berührte mich sehr und ich ging damit in Resonanz.
In Kurzform: Unmittelbar nach Kriegsende war ich einem Wüstenrandgebiet einsam und verloren. Kurz vorm Verdursten und Verhungern, quälte ich mich dennoch weiter. Plötzlich traf ich auf einen Toten -nein, Schwerstverletzten oder Sterbenden. In seinem Gepäck war noch Wasser und Nahrung. Er selbst konnte nicht mehr sprechen, sich nicht mehr bewegen, nur noch ein leises und dennoch hechelndes Atmen war zu vernehmen. Er öffnete die Augen und schaute mich an. Wir sahen uns für einen Moment in die Augen. Dann packte ich sein Wasser und Essen ein und ging so schnell ich konnte davon – traute mich keinen Blick mehr zurückzuwerfen. Nach wenigen Tagen war ich in Sicherheit.
In meiner Heimat feierte man mich als Held – vor allem, dass ich den weiten Weg „verloren in der Wüste“ geschafft und überlebt hatte. Scheinbar mit Nichts überlebt hatte. Einige sahen mich an als einen Übermenschen. Ich schämte mich so sehr. Das schlechte Gewissen verfolgte mich, diesen Mann zurückgelassen zu haben – und mit seinem Wasser überlebt zu haben. Ich erzählte niemanden je die Wahrheit. Ich hatte dieses Heldengehabe niemals verdient – dieser Satz hämmerte in mir.
Es war für mich zweifelsfrei die Antwort, was ich heute, mein ganzes Leben lang schon fühlte, mit mir rumschleppte und nicht zuordnen konnte. Unbeschreiblich. Im Übrigen auch die Erklärung dafür, dass ich immer schon Wasser, Dosen, Nudeln & Co. daheim bunkern musste bzw. immer mehr als ausreichend Vorrat da sein muss – sonst geriet ich in Panik.
Im Coaching tauchten wir dann wieder ein und änderten den Ausgang – intensiv und bis ich mich wirklich nur noch gut und befreit fühlte. Ich wusste, eben ist etwas ganz Entscheidendes passiert: Für mich war es der Startschuss, endlich wirklich leben zu dürfen, ein glückliches Leben beginnen zu dürfen. Ich habe die Botschaft verstanden. Auch mein Gehirn hat verstanden: Verstanden, dass einerseits der Mann sowie gestorben wäre und ich nichts mehr hätte tun können. Wäre ich geblieben, wären wir voraussichtlich alle beide gestorben. Und anderseits verstanden, dass das jetzt in diesem Leben nicht mehr relevant ist – dass ich dieses Trauma ein für alle Mal loslassen darf.
Die Techniken zu Trauma, Selbstwert, Änderung „der nicht mehr förderlichen Glaubenssätze“ und vieles mehr, was wir in den folgenden Sitzungen dann noch gemacht haben – und ich auch teilweise zum Selbstmachen erlernt habe – taten dann noch den Rest. Ich bin jetzt seit knapp drei Monaten ohne jegliche, körperliche Symptome. Und seelisch-mental wie psychisch geht es mir so gut wie noch nie zuvor im Leben. Danke. Thank You. Grazie. Merci …